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Rock und Revolte
Die westberliner Bandseite |
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Wer oder was waren die Starlighters? "Michael Rödig — ein sympathischer, mit ausgesprochenem Organisationstalent begabter cleverer junger Mann — scharte vor zwei Jahren ehemalige Mitschüler und Freunde seiner vom Zerfall bedrohten Jugendgruppe um sich, fand mit Hilfe eines Grafikers den zugkräftigen Namen, „Starlighters", gründete unter dieser Firmierung seinen Klub und stellte sich die Aufgabe, künftig das in die Hand zu nehmen, was der weisungsgebundene Leiter eines Jugendheimes erst nach Überwindung erheblicher Schwierigkeiten tun kann, nämlich Tanztees und gesellige vergnügte Partys für junge Leute zu arrangieren. Es ging gut voran. Die Billetts für alle diese Veranstaltungen wurden restlos ausverkauft. Einnahmen und Ausgaben balancierten sich aus. Die Buchführung wies die ersten nennenswerten Überschüsse auf; das ermunterte den kleinen Kreis der zehn Aktiven zu neuen Ideen. Rödig kalkulierte absolut legitim und richtig, daß sich seinen Plänen eine bessere Entfaltung bieten werde, wenn sich die „Starlighters" einem Jugendverband angliedern. Er spart dadurch nicht nur die erhebliche Vergnügungssteuer, sondern findet damit auch eine recht solide geschäftliche Basis. Den „Falken" wiederum kam sein Vorschlag sehr gelegen. Ihrem durch politische Eskalationen etwas durcheinander gebrachten Image verhalf der Beat zu einem neuen Make-up und führte ihnen beachtliche Mengen sympathisierender Fans zu. Seitdem arrangieren die „Starlighters" mit Rückendeckung der Funktionäre Tanzmeetings und Beatfestivals am laufenden Band. 40000 junge Berliner waren 1965 beiden Veranstaltungen der „Starlighters" zu Gast. An Jedem Wochenende strömen die Beatfans ins „Zillertal" und in das Buschkrug-Kasino, die beiden Veranstaltungshäuser der „Starlighters", und amüsieren sich, wie's ihnen geziemt — ganz ohne Krawall. Die Abrechnungen wurden vom Verbandsbüro kontrolliert, und da sie bis zur letzten Stelle hinter dem Komma korrekt sind, dürfen die „Starlighters" weiter vor Aktivität sprühen." Mehr dazu in dem Blickpunkt-Artikel aus derNr. 146 / 2-1966: Beat macht sich bezahlt (khs)
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