Anwesend
waren Genossen von:
Jugendclub Moabit
Belzigerstrasse
Falkenhagener Feld
Rauchhaus
Rote Hilfe
Drugstore, Potsdamerstrasse
Außer
einer kurzen Diskussion über Sinn und Zweck eines Delegierten am Anfang
bestand das Treffen nur aus dem Vorstellen der verschiedenen Gruppen durch
ihre Vertreter.
Rauchhaus/Jugendzentrum Kreuzberg:
Dadurch
daß viele Genossen aus dem Rauchhaus auch gleichzeitig im Jugendzentrum
Kreuzberg mitarbeiten, besteht zwischen diesen beiden Gruppen eine
Verflechtung. Die sogenannte Sanierungsgruppe beschäftigt sich mit der
Errichtung einer Spielstraße für Kinder. Ihre Absicht war über die
Beschäftigung mit Kindern Kontakt mit deren Eltern zu bekommen. Hierbei
hatten sie keinen Erfolg. Die Fotogruppe ist sowohl zur Hobbybeschäftigung
als auch zum Dokumentieren der eigenen Arbeit eingerichtet worden. Eine
noch aufzubauende Druckerei soll Unabhängigkeit von den anderen
Druckereien sicherstellen und hauptsächlich der Herstellung einer
überbezirklichen Stadtteilzeitung dienen.
Belzigerstraße:
Probleme
in der Schule (wie zum Beispiel Pflichtarbeit im Krankenhaus um angeblich
die Arbeitswelt kennenzulernen) werden vom Schülerkollektiv aufgegriffen.
Die bestehende Lehrlingsgruppe versucht für die Schulabgänger eine
Gegenberufsberatung aufzuziehen. Zur zeit ist sie aber noch in einer
allgemeinen Bestandsaufnahme steckengeblieben. |

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Zu
Schwierigkeiten, die bei der Arbeit des Kollektivs entstanden, über die
aber nicht berichtet wurde, kommen noch Schwierigkeiten finanzieller Art.
Das Bezirksamt verweigert noch sehr notwendige Geldzuschüsse.
Rote Hilfe:
Die Rote
Hilfe fällt aus dem Rahmen der anwesenden selbstverwalteten Jugend- und
Stadteilgruppen etwas heraus, weil sie außer einem im Aufbau befindlichen
Kinderladen keine Politisierungsarbeit an der Basis leistet. Für sie
entsteht dadurch die Schwierigkeit losgelöst von der Basis Politik zu
machen. Die mißlungene Kampagne für die politischen Gefangenen im Juli war
der Anlaß dafür, Kontakt zu den Stadtteilgruppen zu suchen. Dabei steht
die Vorbereitung für die anstehenden RAF-Prozesse im Vordergrund. Ihr
Anliegen ist dieses Problem in möglichst viele linke Gruppen
hineinzutragen, um vielleicht zu einer wirksamen Prozesskampagne zu
kommen.
Drugstore:
Nach dem
Drugstore in der Motzstraße wegen finanzieller Unklarheiten und
Schweinereien zugemacht hat, hat die alte Drugstore-Mannschaft es in
langen Verhandlungen geschafft den Drugstore in der Potsdamerstraße
wiederzueröffnen. Der Drugstore ist als ein Kommunikations- und
Resozialisierungszentrum gedacht. Neben den Arbeitsgruppen, die für
Kommunikation sorgen sollen gibt es eine Wohngemeinschaftsgruppe, die
Wohnungen für entlassene jugendliche Gefangene aus der Plötze besorgen
soll. Ferner sollen Arbeitsplätze beschafft werden. Auch schon vor der
Eröffnung haben Kontakte mit den offiziellen Gefangenenvertretern in der
Plötze bestanden. Finanziell klappt es beim Drugstore besser als bei den
anderen Jugendzentren.
Jugendclub Moabit e.V.
Dieser
Kub existiert schon seit 13 Jahren. Er finanziert sich durch
beitragzahlende ansonsten passive Mitglieder. Seit etwa 1 1/2 Jahren ist
der Jugendklub auf Linkskurs. Ein Erzieher und eine Sozialarbeiterin sind
hauptberuflich beim Klub angestellt. Mit einer Mitarbeitergruppe von etwa
10 Leuten werden 3 Seminare abgehalten: Jugendarbeit heute, Siebdruck und
Sexualität. Einmal in der Woche findet eine allgemeine politische
Diskussion statt. Eine Teestube ist täglich geöffnet. Außer den laufenden
Seminaren wird oder wurde an verschiedenen Projekten gearbeitet:
Mietkampagne, Spielstraße (Werftstraße). Eine Betriebsgruppe, über deren
Arbeit weiternichts gesagt wurde, steht im Zusammenhang mit dem
Jugendclub. Auf 14täglichen Vollversammlungen versuchen die Erzieher den
Jugednlichen klarzumachen, daß es ihr Klub ist, woraufhin von einem
Genossen vom Rauchhaus der Einwand kam, das dies wohl zwecklos sei, weil
tatsächlich nicht ihr Klub sei, der des Vereins und der Erzieher.
Es entstand eine kurze Diskussion darüber. Auf der einen Seite stand die
Forderung nach Selbstorganisation, auf der anderen der Einwand, die
Jugendlichen im Jugendklub Moabit seien daazu nicht in der Lage.
Falkenhagener Feldgruppe:
Aus der
Spaltung der Basisgruppe Spandau ging die anwesende Gruppe und die
Arbeitermacht hervor. Beide Gruppen arbeiten zur Zeit im Falkenhagener
Klubhaus, das nach Unruhen, darauffolgender Schließung, Besetzung und
Räumung jetzt wieder geöffnet wird. Das Klubhaus steht unter der Leitung
des Bezirksamtes, das den Jugendlichen eine Mitbestimmung angeboten hat.
Diese wird aber von den Falkenhagenern abgelehnt, sie fordern
Selbstverwaltung.
Für die
Gruppen, die an der Mitarbeit bei der Stadtteilzeitung interessiert sind,
wurde ein Termin (Samstag, der 16.9., 18.00 Uhr) gestgelegt.
Das
nächste Delegiertentreffen findet am Freitag in 14 Tagen statt. |