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In Kooperation mit
TREND ONLINEZEITUNG
Archiv Rock und Revolte

Das Schöneberger Jungarbeiter und Schülerzentrum (SJSZ)
Materialien aus der Gründungszeit 1972
 


PROTEST
GEGEN DIE GESETZE ZUR  "INNEREN SICHERHEIT
" !

In der letzten Zeit haben sich immer mehr Jugendliche gegen die Bevormundung, und Unterdrückung durch Senat und Staatsapparat in Jugendheimen, Erziehungsanstalten, Schule und Betrieb gewehrt.

Zur Durchsetzung ihrer Interessen haben Jugendliche Häuser und Jugendfreizeitheime besetzt und sich selbst in Betriebs- und Schülergruppen organisiert, um gemeinsam und entschlossen den Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung aufzunehmen.

Hier versuchte der Staat, überall die Jugendiiche mit Gewaltmaßnahmen zu unterdrücken:

HANNOVER: 300 Jugendliche, die ein unabhängiges Jugendzentrum aufbauen wollten, wurden mit 1360 Bullen, Panzerwagen und Wasserwerfern aus dem von ihnen besetzten Haus herausgeprügelt.

TIERGARTEfN (JugendZentrum Lützowstraße): am 20.3.72 besetzten ca. 200 Jugendliche ein leerstehendes Fabrikgebäude, um dort gemeinsam ein selbstverwaltetes Jugendzentrum aufzubauen. Nach 2 Tagen räumten ca. 800 Polizisten das Haus.

KREUZBERG (Georg von Rauch-Haus): am 10.4.72 überfielen plötzlich 800 Polizisten das Haus und nahmen bei der Durchsuchung 28 Jugendliche fest.

SPANDAU (Clubhaus Falkenhagener Feld): Der einzige Treffpunkt für 60000 Bewohner des Falkenhagener Felds  sollte geschlossen werden. Eltern und Jugendgruppen besetzten das Clubhaus. Sie wurden mit Schlägen und Beschimpfungen von Bullen aus dem Haus getrieben.

SCHÖNEBERG (Jungarbeiter- und Schülerzentrum): Bei der Besetzung am 24.3.72 wurde zwar kein Räumungsbefehl erteilt, aber es erschienen Streifenpolizisten und Bullenwagen, um die Jugendlichen zu provozieren.

Wie sieht es in den Betrieben aus/?

Bei den gerade abgeschlossenen Betriebsrätewahlen und den derzeitigen Jugendvertreterwahlen kämpfen viele Kollegen für die Aufstellung fortschrittlicher Kandidaten und stellen Gegenlisten auf. Das Ergebnis:

Allein in Berlin laufen zur Zeit 33 Gewerkschaftsausschlußverfahren und einige wurden fristlos entlassen.

Das zeigt, daß die Kämpfe der Arbeiter abgewürgt werden sollen! Dazu werden die Polizei, der Bundesgrenzschutz und die Bundeswehr, Gerichte und Notstandsgesetze gebraucht.

DESHALB SOLLEN AM DONNERSTAG IM BUNDESTAG 4 GESETZE ZUR "INNEREN SICHERHEIT" VERABSCHIEDET WERDEN!

Jetzt beweisen SPD und CDU wieder einmal, daß sie sich einig sind, wenn es gegen die Arbeiterklasse geht!

Diese gesetze bewirken die einschränkung der demokratischen rechte und offenen terror gegen die kämpfe der arbeiterklasse!

z.B. das "VORBEUGEHAFTGESETZ":

Personen, die "dringend" verdächtig" sind,' "staatsgefährdende Störhandlungen" zu begehen, können bis zu einem Jahr ins Gefängnis geworfen werden; d.h. "Rädelsführer" bei Demonstrationen und auch bei Aktionen, wie sie von Jugendlichen in der letzten Zelt durchgeführt wurden und bei Streiks im öffentlichen Dienst (Post, BVG, Bewag, Gasag...) können in Vorbeugehaft genommen werden.

INFORMIERT EUCH ausführlich über diese Gesetze, .über das VORBEUGEHAFTGESETZ, über das BUNDESVERFASSUNGSSCHUTZGESETZ.( jetzt ist niemand mehr vor Schnüfflern sicher), über das BUNDESGRENZSCHUTZGESETZ (das neue Bürgerkriegsgesetz), über das WAFFENGESETZ und über das GESETZ ZUR "WAHRUNG DES OLYMPISCHEN FRIEDEN"!!

KOMMT ZUR PROTESTVERANSTALTUNG

AM MITTWOCH, DEN 21.6. UM 19 Uhr
IN DIE BELZIGERSTR. 4-6 (U-Bahn Kleistpark, Bus 48, 4, 75, 83)

INFORMIERT EUCH AUF DEM TEACH-IN .

Am donnerstag-, den 22.6. um 20 Uhr
IM AUDI MAX DER TU (U-Bahn 'Ernst-Reuter-Platz)

JUGENDZENTRUMKREUZBERG
GEORG "VON RAUCH-HAUS
EHMi. DRUGSTQREKOLLEKTIV
KOLLEKTIV LÜTZOWSTRASSE
FALKENHAGENER FELD
SCHÖNEBERGER JUNGARBEITER- UND ZENTRUM

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