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Archiv Rock und Revolte
Zur Geschichte der Jugendzentren in Westberlin & der BRD 1971-1973

 
Schriftliche Zusammenfassung  der gleichnamigen ARD-TV-Dokumentation von Schretzmeier, Metzger, Kiwus und Bilzens aus dem Jahr 1971, erstellt von den Autoren der Sendung                         

Hervorhebungen von uns

JOUR FIX II ARD, 4.6.1971, 16.30 Uhr

Die Jour fix-Redaktion hat den ursprünglich angekündigten Film über Probleme aus dem Lehrlingsbereich auf später verschoben, weil die in Jour fix I aufgezeigten Aktivitäten von Initiativgruppen für Jugendzentren zu einer bemerkenswerten Weiterentwicklung geführt haben.

Jour fix I zeigte, daß in der Bundesrepublik Jugendzentren fehlen. Es wurden Jugendliche gezeigt, ihre berechtigten Bedürfnisse und Wege, diese in eigener Initiative zu befriedigen. Aus passivem Unbehagen wurde aktive Selbstbestimmung. Es beruht auf dokumentarischer Auswertung von Zusammenkünften der Initiativgruppen aus Neu-Münster, Reinbek, Kusel, Baden-Baden, Sindelfingen, Waiblingen, Schorndorf, Stuttgart-Rot, Esslingen, Wuppertal und Unna. Am 5. April 71 hatte die Jour-fix-Redaktion einen offenen Brief an Frau Minister Käthe Strobel geschrieben, in dem es hieß:

"Mehr und mehr Jugendliche in der ganzen Bundesrepublik fangen an, sich in freien Arbeitskreisen zusammenzuschließen. Bei diesen Jugendlichen handelt es sich um Nichtorganisierte, deren Bedürfnisse in keinem Gremium vertreten sind. Das Angebot der herkömmlichen Jugendhäuser reicht nicht mehr aus, weil es an den unmittelbaren Bedürfnissen vorbeigeplant wurde, oder es fehlt überhaupt, besonders in kleineren Orten. Die Praxis zeigt einen makabren Kreislauf zwischen Kneipen und Diskotheken, zwischen der Straße und den Jugendge-fängnissen, denn auch die etablierten Organisationen sind nicht auf die heutigen Bedürfnisse der Jugendlichen eingerichtet."

Daher erschien es uns wichtig, weiter das Freizeitproblem auszuleuchten. Darüber hinaus hinterließen unsere Gespräche mit verantwortlichen Politikern den Eindruck, daß die Situation der nichtorganisierten Jugend immer noch falsch eingeschätzt wird bzw. die zuständigen Stellen bisher versagt haben.

Weinheim: 30.000 Einwohner, davon 14.000 Menschen im einzigen Großbetrieb beschäftigt. Erklärtes Problem der Bürger sind die unorganisierten Jugendlichen, die sich regelmäßig am Ehrenmal (steht mitten in der Stadt, mit angrenzendem Park) getroffen haben. Kurz vor Ostern 71 wurde eine umstrittene Polizeiverordnung durch Bürgermeisteramt und Kriminalpolizei erlassen, die die Jugendlichen einschüchtern sollte.

Auszug aus der Polizeiverordnung:

Polizeiverordnung vom 20. April 71 über den Schutz der öffentlichen Grünanlagen und Gedenkstätten in der großen Kreisstadt Weinheim.

§ 1 Das Betreten der Rasenfläche in den Grünanlagen und Gedenkstätten der Stadt Weinheim ist verboten. Der Aufenthalt dort selbst ist nur auf den vorgesehenen Wegen erlaubt.
§ 2 Zusammenkünfte von Gruppen, Singen und Musizieren in den Anlagen ist verboten.

Zitate der Jugendlichen: "In Weinheim ergab sich das Rauschmittelproblem, was zur Folge hatte, daß der Ruf nach einer Bürgerwehr laut wurde, zum Teil mit Unterstützung der Lokalzeitung."

Der Club Prisma (Treffpunkt der Weinheimer Jugendlichen, mit städtischen Mittel unterstützt) wurde wegen Haschisch-Gebrauchs geschlossen. Die Jugendlichen trafen sich dann beim Kriegerdenkmal, auch Ehrenmal genannt, und im Pfälzer Hof (leerstehendes Hotel).

"Festzustellen ist, die Jugendlichen wurden über mehrere Stationen immer wieder vertrieben. Das liegt wohl daran, daß von der Bevölkerung Druck auf die Verwaltung gemacht wurde, vor allem vom VDS , vom Soldatenverein hier, daß also in der Bevölkerung eine ziemliche Progromstimmung gegen die Jugendlichen entstand."

"Das bestehende Jugendheim von Weinheim ist tagsüber von Schulklassen belegt und abends hat die Volkshochschule dort ihre Unterkunft."

Dazu das Lehrlingszentrum Weinheim:

"Die Progromstimmung ist vielleicht deswegen noch eingeheizt worden, von Seiten der Stadt oder von Seiten gewisser Kreise, daß man die Jugendlichen, die hier weiß Gott nichts Böses geglaubt haben zu tun, daß man die einfach mit Kriminellen gleichgesetzt hat und daß man sagt, es ist eine bestimmte Gruppe, die wollen sich gegen die Gesellschaft wenden, was die in diesem Fall überhaupt nicht wollen, die wollten nur ihren Protest artikulieren, daß man dann sagte, es sind dieselben Leute, die in Wochenendhäusern einbrechen und dererlei Dinge tun."

"Es wird halt einfach gleichgesetzt, das sind Jugendliche, die prügeln, die rauchen noch Haschisch und verstoßen gegen Sitte und Anstand, also tut was! Und dann hat man natürlich einfach die Gruppe genommen, die sich am Ehrenmal trifft, die nicht organisiert ist, gegen die es auch sehr leicht war vorzugehen."

Oberbürgermeister Giesselmann, Weinheim sagt:

"Die Leute die sich bewußt, die erklärtermaßen sagen, diese Gesellschaft, diese Gesellschaft so wie sie existiert, die muß weg, dieser Staat, diese städtische Verfassung, all das, das muß weg..... Wenn man von Minderheiten spricht, so sind das Mini-Minderheiten gegen die eingeschritten werden mußte, wenn die hingehen und mit ihren dreckigen i'üßen auf' s Kriegerdenkmal sitzen und damit die Leute bewußt provozieren, dann meine ich, braucht man gar keine PolizeiVerordnung; dann ist es ganz schlicht grober Unfug und die muß man vom Kriegerdenkmal runterholen,weil ein Kriegerdenkmal einfach nicht der Ort ist, wo man mit dreckigen, nackten Füßen draufrumtrampelt, Gott sei Dank ist es in Deutschland noch so."

Die Jugendlichen vom Ehrenmal:

"Wir wollen die Provokation mit den Bürgern überhaupt nicht, wenn wir einen Raum hätten oder so, dann wäre das ganze Problem nicht, aber wir bekommen ja keinen Raum und deshalb ist es uns vielleicht noch nicht gelungen, uns zu organisieren....... In die Diskotheken und Kneipen können wir nicht gehen, in der Diskothek wirst Du vom Lärm überrannt und in den Kneipen ekeln dich die Leute raus, wir können uns praktisch nur hier treffen und das paßt denen nun auch wieder nicht."

Giesselmann, Weinheim:

"Wir haben 3.500 Jugendliche zwischen 14- und 21 Jahren in Weinheim!"

Ehrenmal:

"Der größte Teil der Jugendlichen sind Schüler, der Rest Lehrlinge und junge Arbeiter, auch Angestellte."

OB Giesselmann:

"Ich weiß, das zwei oder drei Rädelsführer bewußt destruktiv sind, da haben wir entsprechende Aussagen vorliegen, daß einige ein bißchen Mitläufer sind, so ein paar Lehrlinge, die nicht weiter denken können und die auch schon durch Schlägereien aufgefallen sind, das wissen wir auch und ein paar Mitläufer sind dabei, denen das interessant vorkommt. So setzt sich die Situation hier zusammen, deshalb immer wieder mein Hinweis darauf, um welche Minderheiten es sich handelt und daß es nicht eine schützenswerte Minderheit ist, die es bewußt darauf anlegt, der Gesellschaft Schwierigkeiten zu machen."

Lehrlingszentrum Weinheim:

"Es drängt sich hier ein Vergleich auf, der vielleicht brutal ist. Man kennt ja die Geschichte "Lehrlingsmord in Konstanz" wo auch durch die Bürger die Atmosphäre so angeheizt wurde, daß man eben zu allem bereit war, um diese Minderheit von der Straße zu kriegen. Gut, es ist haar nicht zum Mord gekommen, aber die Geisteshaiturig ist letzten Endes dieselbe."

Ehrenmal:

"Jetzt im Herbst finden hier Kommunalwahlen statt, da haben wir die Möglichkeit, aktiv in den Wahlkampf einzuwirken und genau das Jugendproblem mal an den Mann und zur Sprache zu bringen, was bisher noch nie geschehen ist, dazu bedarf es aber natürlich der Organisation der Jugendlichen selbst l"

Auf eine nach Jour fix II veranstaltete Bürgerversammlung, bei der Oberbürgermeister Giesselmann anwesend war und Stellung nehmen mußte, waren 400 Leute, vorwiegend Jugendliche gekommen. Die JUSOS von Weinheim haben daraufhin einen Arbeitskreis Jugendzentrum gebildet, der die Vorbereitung für ein Zentrum plant.

Ehrenmal:

"Im letzten Winter haben wir uns organisiert, gerade in dem Problem, weil wir einen Raum wollten. Drei- oder viermal haben wir mit den zuständigen Leuten geredet, uns wurden immer nur Versprechungen gemacht, Versprechungen die dann nicht eingehalten wurden, bis heute noch nicht."

Giesselmann:

"Für sechs oder acht Leute (!) die uns zum Teil auch als Hascher bekannt sind und die auch der Polizei bekannt sind, sehen wir nicht ein, noch öffentliche Gelder, nur weil die Forderungen stellen, für sich noch einen Raum zu haben, wo sie möglichst noch unter städtischem Licht, Strom und Wasser, diesen Vergnügen nachgehen, daß wir das noch bereitstellen."

Gesprochen im Mai 1971

Sindelfingen: Auf dem Rathaus-Vorplatz versammelten sich 800 Jugendliche, um für das immer noch nicht eröffnete, leerstehende Jugendzentrum zu ; demonstrieren. Die Initiativgruppe versucht schon seit Monaten mit der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen, aber wie in anderen Städten will man die Situation nicht begreifen und erreicht damit nur das Gegenteil. Daß die Jugendlichen ihre Interessen immer konsequenter fortführen müssen ist durch diesen Tatsachenbestand nur verständlich. Die Gruppe umfaßt über 30 Mitglieder.

Auszug aus der Versammlung:

1. Wir wollen ein Jugendhaus, das den elementaren Bedürfnissen der Jugendlichen von Sindelfingen entspricht, danach hat sich auch die finanzielle Unterstützung der Stadt zu richten. 150.000,— DM reichen dazu nicht aus! (Beifall)
2. Wir wollen ein Jugendhaus, das unter dem Selbstbestimmungsrecht der Jugendlichen verwaltet wird, (starker Beifall)
3. Die Jugend von Sindelfingen akzeptiert nur einen Jugendleiter, der Unter Mitspräche der Jugendlichen eingesetzt wird, (starker Beifall)


Auszug aus den Sprechchören während der Demonstration:

"Wir haben erst angefangen, wir werden weitermachenl"

Dr. Geissler, Sozialminister von Rheinland-Pfalz erklärt:

"Ich bin nun der Auffassung, und das machen wir, daß die Jugendlichen selbst mitbestimmen sollen, wie so eine Sache ausssehen soll. Daß man die jungen Leute beim Bau eines solchen Zentrums zu Rate zieht, das halte ich für eine gute Idee. Es ist in erster Linie Aufgabe der Jugendämter, etwas deutlicher gesagt, der Städte und der Landkreise, das was an notwendiger Selbstbeteiligung der Jugendlichen notwendig ist auch tatsächlich zu realisieren. Ich bin also nicht der Auffassung, daß wer zahlen auch bestimmen muß, denn es ist ja keine Gnade der Stadt oder des Kreises, daß so eine Einrichtung; erschaffen wird, sondern es ist eine gesetzliche Verpflichtung auf Grund des Jugendwohlfahrtsgesetzes! Das ist also kein Gnadenerweis, sondern eine gesetzliche Verpflichtung!
 

Auszug aus dem Jugendwohlfahrtsgesetz:

§ 5: Aufgabe des Jugendamtes ist ferner, die für die Wohlfahrt der Jugend erforderlichen Einrichtungen und Veranstaltungen anzuregen, zu fördern und ggf. zu schaffen. Zu den Aufgaben nach Abs. 1 gehört es auch, Einrichtungen und Veranstaltungen sowie die eigene verantwortliche Tätigkeit der Jugendverbände und sonstigen Jugendgemeinschaften unter Wahrung ihres satzungsgemäßen Eigenlebens zu fördern, insbesondere die Errichtung und Unterhaltung von Jugendheimen, Freizeitstätten und Ausbildungsstätten.

Otto Fichtner, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Familie, Jugend und Gesundheit, sagt:

"Für das Jahr 1971 gibt es zum ersten Mal im Bundesjugendplan ein besonderes Experimentier-Programm, das die Möglichkeit gibt, gerade solche Initiativgruppen zu unterstützen und zwar ohne Rücksicht darauf, ob es nun etablierte Verbände sind oder andere Gruppierungen."

Schwetzingen: Wie in Weinheim und Sindelfingen, dieselbe Situation; die nicht im Stadtjugendring organisierten Jugendlichen brauchen ein Freizeitzentrum. Es haben sich etwa 100 junge Leute zur Aktionsgemeinschaft Jugendhaus zusammengeschlossen. Seit längerer Zeit verhandeln sie mit der Stadt, um geeignete Häume für ihr Jugendzentrum zu Bekommen. Den Versprechungen der Stadt überdrüssig, entschlossen sie sich spontan, ein seit längerem leerstehendes Haus zu besetzen, um darin das von ihnen dringend benötigte Jugendzentrum einzurichten. Die Aktion wurde kurzfristig, gestützt auf eine starke Basis, angesetzt. Unorganisierte und bereits in arbeitenden Gruppen organisierte Jugendliche schlössen sich kurzfristig zu dieser Selbsthilfeaktion zusammen.

Die Schwetzinger Jugendlichen:

"Alles was die Stadt geschafft hat, ist ein Jugendheim, das der DJO, der Deutschen Jugend des Ostens, unterstellt ist und es ist für jeden einigermaßen politisch engagierten Jugendlichen vollkommen uninteressant, in ein solches Jugendhaus zu gehen. Der Widerspruch, der sich hier wunderbar zeigen läßt, ist der Widerspruch zwischen den Bedürfnissen der Jugendlichen in Schwetzingen und den tatsächlichen Gegebenheiten, die die Gesellschaft ihnen bietet. Dieser ist so groß geworden, daß die Jugend hier einfach explodiert ist."

Wie verhält sich der Bürgermeister?

"Man kann eindeutig sagen, daß er die Sache nicht ernst genommen hat. Überhaupt, er kam manchmal an der Schloßmauer vorbei, (die Schloßmauer ist wie in Weinheim das Ehrenmal einziger möglicher Treffpunkt der Jugend) und hat gesagt "ja ich versteh' das, ich war auch mal jung und würde gerne mit Euch ganz Schwetzingen auf den Kopf stellen/" daran sieht man deutlich, daß er die Sache nicht ernst nimmt."

"Wir haben jetzt fast schon über 1000 Unterschriften von Schwetzinger Jugendlichen, die unsere Forderungen unterstützen und die auch gern bei uns mitarbeiten werden."

Morgens um 9 Uhr besetzten sie das Haus. Das Haus bietet 15 verschieden große Räume, 250 qm Keller, Sportplatzgelände, das Gebäude liegt etwas abseits.

9.15 Uhr Anruf beim Bürgermeister: Der Bürgermeister erklärte der Gruppe, daß er heute (Vatertag) seinen freien Tag hätte und es nicht für nötig hielte, zum besetzten Haus zu kommen, dafür hatte es am Montag Zeit.

Initiativgruppe Schwetzingen: 40 - 50 aktive Mitglieder, Durchschnittsalter 14 Jahre, JUSOS, SDAJ, unorganisierte Lehrlinge und Schüler. Es bestehen keine wesentlichen Spannungen zwischen Schülern und Lehrlingen, beide Gruppen sind etwa gleich stark vertreten. Durch Diskussion, Gespräche und Schulung wurde der graduelle Informationsvorsprung der Schüler ausgeglichen.

"Es ist das erste Mal, daß 50 Leute zusammen sind, auf einem Haufen, mit einem Ziel, das ist ganz gut!"

Die Aktion hatte gegen 11 Uhr ihre erste schwere Prüfung, da der Konflikt mit der Polizei ausgeblieben war, auf den sich die Gruppe konzentriert hat. Die inhaltliche Strategie ist nicht genügend beachtet worden. Am Nachmittag war man sich über die ersten Ziele einig, das Kollektiv, am Morgen gewählt, berät zusammen:

"Wir werden auf jeden Fall Räume für's Lehrlingszentrum zur Verfügung stellen, das ist ja ein Hauptteil unserer Arbeit hier. Es wäre JBalsch, wenn wir hier einen Freiraum schaffen würden, wir werden alles andere als eine Oase der Ruhe sein, von hier aus werden Aktivitäten entstehen, und da ißt das Lehrlingszentrum ein fester Bestandteil."

Die montags stattgefundenen Verhandlungen mit dem Bürgermeister ergaben, daß die Gruppe für 6 Monate das Haus bekommt, ohne daß sich die Stadt fest bindet, danach wird neu verhandelt. Die Schwetzinger Gruppe berichtete dem Aktionskreis Jugendzentren Baden-Württemberg, der in Jour fix bereits vorgestellt wurde und in der Zwischenzeit 23 Städte umfaßt!

"Selbstverständlich, muß man mit dem Gemeinderat reden, aber es besteht eine Gefahr dabei, diese Gemeinderäte werden nie sagen, das kommt gar nicht in Präge, die sagen, jawohl ihr habt recht, wir sind ganz Eurer Meinung, aber!!! es dauert halt, es geht nicht von heute auf morgen und in dieser Zeit brökelt die Front langsam ab, weil die Gruppe sich spaltet und die einen sagen, die sind auf unserer Seite, wartet mal ab. Wenn man zu lange wartet, sitzt da plötzlich eine ganz winzige Gruppe, der harte Kern sozusagen, und managt alles und die große Zahl der «Jugendlichen ist nicht mehr in der Lage, dieser winzigen Gruppe zu folgen und mit ihnen ein hinaus zu besetzen. Man muß wirklich wie in Schwetzingen, wenn soviel Leute zusammenkommen, die Aktion entweder starten oder sie scheitert für die nächsten «Jahre, vei.1 der Elan vorbei ist. Die Gruppe muß das selber in die Haai nehmen, das ist sogar demokratisch legitimiert, das ist Herrschaft des Volkes.

"Bedürfnisse erkannt und Bedürfnisse befriedigt!"

Auszug aus der Resolution des Aktionskreises Jugendzentren Baden-Württemberg zur Schwetzinger Situation:

..... sie wurden zu dieser Maßnahme gezwungen, da, wie in anderen Städten, die Jugendarbeit seit Jahren aufs sträflichste vernachlässigt wird. .Die zunehmende Jugendkriminalität, der steigende fiauschgiftmißbrauch und die kommerzielle Ausbeutung aufgrund der fehlenden sozialen Jugendeinrichtungen, waren der Anlaß zu diesem Schritt. Der AivJ Baden-Württemberg, äässen Aufgaben u. a. darin bestehen, den Aufbau von unabhängigen Jugend-zentren zu unterstützen, solidarisiert sich mit dieser Aktion. Er weist ^larauf hin, daß er bei weiterer Vernachlässigung der Jugendprobleme gleichrangige Selbsthilfen unterstützt und fortsetzt!

Ein Schwetzinger Lehrling:

"Mitbestimmung ist kein Quatsch, wenn ich von der Situation hier im Jugendzentrum ausgehe, da kann jeder sagen was er will, es kann jeder mitbestimmen, also geht's! Wieso geht's im Betrieb nicht, da ist doch was faul, bei uns hier ist ja nichts faul, weil's ja geht, also muß im Betrieb was faul sein!"

Schlußsong in Jour fix von Ton, Steine, Scherben:

Uns fehlt nicht die Zeit
Uns fehlt nicht die Kraft
Uns fehlt nicht das Geld
uns fehlt nicht die Macht

Was wir wollen, können wir erreichen
wenn wir wollen, stehen alle Räder still

Wir haben keine Angst zu kämpfen,
denn die Freiheit ist unser Ziel
alles was uns fehlt, ist die Solidarität!

Uns fehlt nicht die Hoffnung
Uns fehlt nicht der Mut
Uns fehlt nicht die Kraft
Uns fehlt nicht die Wut

Was wir wollen, können wir erreichen
wenn wir wollen, stehen alle Räder still

Wir haben keine Angst zu mpfen,
denn die Freiheit ist unser Ziel
alles was uns fehlt, ist die Solidarität!
Alles was uns fehlt, ist die Solidarität!

TON, STEINE, SCHERBEN
1000 Berlin 31 Weimarische Str. 16

Adressen:

Weinheim
Wolfram Weber, 694- Weinheim, Hauptstr. 37

AKJ Sindelfingen
Hans-Dieter App, 7032 Sindelfingen, Fohrenbühlstr. 137

AJ Schwetzingen
Norbert Faber, 6d36 Oftersheim, Eichendorffstr. 5

AKJ Baden-Württemb.
Geschäftsstelle Arbeitskreis "Hammerschlag" 706 Schorndorf,Postfach 1170

Bundeszentrale LehrlingsZentrum
Zentrales Informationsbüro der Lehrlingsgruppen in der BRD, Frankfurter Lehrlingscenter DGB, Dietmar Hexel 6000 Frankfurt, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77

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