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Archiv Rock und Revolte
Dachluke
Merhingdamm 34 in Berlin-Kreuzberg

Das Gebäude am Mehringdamm 34, in dem die Dachluke von 1961 bis 1988 residierte, wurde 1913 erbaut. Die "Luke", wie das "Jugendtanzcafe" von den jugendlichen BesucherInnen genannt wurde, befand sich im 5. Stock, dem Dachgeschoss. Die Einrichtung wurde wie das POP INN vom Berliner Jugendclub e.V. betrieben (siehe dazu weiter unten).

Das Gebäude war ursprünglich ein Kaufhaus.  Nach dem 2. Weltkrieg diente das Haus bis 1955 der Firma Telefunken als Sitz. In den ehemaligen Räumen der "Luke" befindet sich heute das BKA-Theater.


Blick von der Bühne der Dachluke aufs Publikum.

Dieses Foto erhielten wir von einem Besucher des Rockarchivs. Er schreibt aus München: "Da werden Erinnerungen wach. Es war schon eine geile Zeit. Die Bands waren damals verdammt gut: Bei Shadows, Ventures etc., konnte gezeigt werden, was jeder konnte. Instrumental ist zur Zeit nicht gefragt. Das Foto machte ich während meiner Helferzeit (Ausweiskontrolle, Fahrstuhl, Gardeobe, Theke, Abräumen...) in der Dachluke. "Nero" Brandenburg war damals präsent. Muss also in der Zeit 1965 bis 1967 gewesen sein."

Der Eingang: Eine Toreinfahrt Der Veranstaltungssaal heute. Die Säule ist im obigen Bild inmitten des Publikums. Die Bühne befand sich rechts von der Säule.

Der Berliner Jugendclub e.V., Betreiber Der Dachluke, wurde 1960 gegründet, und startete mit einem "Jugendtanzcafé" in der Steglitzer Ahornstr.15a, das er damals noch zeitgemäß "Jazz Saloon" nannte. Dem lagen folgende Erfahrungen zugrunde:

"Die Initiatoren dieser Einrichtung haben nicht „in Paris gelernt", sondern im Zentrum von Mannheim. Dort hatte die Stadtverwaltung vor einiger Zeit Deutschlands 1. Jugendtanzcafe eingerichtet. Noch ehe man die Erfahrungen sammeln und auswerten konnte, übernahm die Senatsverwaltung für Jugend und Sport dieses Experiment für Berlin. Da sie nicht selbst als Konzessionsträger für einen halbgastronomischen Betrieb auftreten darf, wurde kurzerhand ein „Berliner Jugendklub e. V." gegründet, dem sowohl Jugendstadträte und Jugendpfleger wie auch ein Vertreter des Landesjugendringes angehören." berichtet 1960 "Der Blickpunkt".

Doch bald zeigte sich, dass man "Jazz nicht tanzen" kann und aus dem Jazzsaloon wurde das Pop Inn. Die Dachluke hatte solch einen Namenswechsel nicht nötig. An einer der westberliner Hauptverkehrsadern gelegen, wurde sie schnell zum beliebten Treffpunkt der Jugend.

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