Ihre
Besonderheit: Die "Peter Kraus Party-Gitarre" von FRAMUS hatte nur 4
Stahlseiten. Mit dieser Gitarre sollte man laut Werbung in nur sieben
Tagen perfekt Gitarre spielen lernen.
Chubbys Bruder
Hans-JoachimHerrmann - oben rechts mit Kistenbass -traf
sich regelmäßig mit Günther Schlockermann - links mit
Waschbrett - und Klaus Lehmann - in der Mitte mit
Topf&Deckel-Schlagzeug zum Skatspielen. An einem Skatabend tauchte
Chubby mit seiner neuen Gitarre auf und animierte die Skatbrüder, mit
ihm zu skifflen. Fortan gab es statt Skatspielen das Skifflen. Die
Gruppe nannte sich "Buttles Of Berlin". Zwar wußte von den Vieren
keiner, was "Buttles" bedeutete, aber der Bandname klang richtig gut.
Die
ersten Auftritte der "Buttles" fanden an der Lieper Bucht statt
- zu westberliner Zeiten im Sommer ein beliebter Ausflugsort, wo man
auch gut und kostenlos Baden gehen konnte.
Kaum hatte die Gruppe angefangen zu spielen, kamen die Ausflügler
und blieben.
Die
Lieper Bucht war nicht so einfach zu erreichen, wenn man kein Auto
besaß und Musikinstrumente transportieren musste. Von ihren
Lehrlingslöhnen hatten sich die Musiker Faltboote zugelegt, die in
Tiefwerder an der Havel verteut waren. Von dort paddelten sie am
Sonnabend incl. Equipement zur Lieper Bucht. Was das Wetter gut war,
übernachteten sie dort für einen zweiten Auftritt am Sonntag.
Die kleine Besetzung der "Buttles" Von links nach
rechts: Bruder Hans Joachim, Hr. Bolle und Chubby
musizieren 1960 beim Betriebsfest im Keller der Bolle-Filiale
Kudamm/Olivaer Platz
Das Band-Équipement vor dem elterlichen Schrebergarten
Auftritte ohne zu üben - das ging gar nicht. Also musste nach der
Arbeit musiziert werden. Jedoch in den elterlichen Wohnungen der
"Buttles" war dies nicht ohne Stress mit Nachbarn möglich. Also wich
man in den Schrebergarten der Eltern am Spandauer Damm
(Westend) aus.
Die große Besetzung
Ganz links jetzt mit
Mike Spörl (Banjo) und ganz rechts Hans Kumrow mit
Kistenbass.
Da die
Gartenkolonie in Westend lag, wurde der Ortsteil zum Namensgeber der nächsten
Skiffle-Formation der Chubby Herrmann, Mike Spörl und Klaus
Lehmann 1960 angehörten: Die WESTEND SKIFFLE GROUP. Sie
gewann im selben Jahr DAS GOLDENE WASCHBRETT.
Die Westend Skiffle Group
Von
links nach rechts: Charly [T.] (Kistenbass), Heinz ? (Banjo) Klaus Lehmann (Gitarre),
Mike Spörl (Waschbrett),
Chubby Herrmann (Gitarre) und [N.] Oschyra (Gitarre)
Von Blowin
in the Wind bis El Matador
Zwischenspiel Folklore: Drei Gitarren und
dreistimmiger Gesang
Von
links nach rechts:
Mike Spörl, Klaus Lehmann und Chubby Herrmann
2.Kapitel: Erfahrungen als Sänger
1963
wechselte Chubby als Sänger zu den Play Brothers, wo er auch
Mundharmonika spielte.
Von
links nach rechts: Werner (Drums), Jürgen (Guitar), Jürgen
(Guitar) Chubby (Vocal), Matze (Bass)
3. Kapitel: Die Vip's Zeit
1964 stieg Walter Hunn
als Drummer bei den Hound Dogs aus und wollte mit Chubbys "alten Skiffles
Kumpels" - Klaus
Lehmann und Mike Spörl eine Beat- und Popband gründen.
Chubby sollte der Sänger sein. Postwendend stieg Chubby bei den Play
Brothers aus.Und weil in der neuen Band ein Bassist fehlte, kaufte
er sich im Musikhaus am Zoo einen Bass Marke Eko.
Ein wenig unbescheiden nannte
sich die Band, die nun in einem der damals bekannstesten
Auftrittsorte "Die Soorstraße" an den Start ging, ganz einfach
The Vip's. Es folgten Auftritte in weiteren angesagten Locations wie
"Das Haus der Jugend Böcklerpark" und der "Westside Club" in Kreuzberg,
sowie das "Casaleon" in Spandau.
links: Walter Hunn,
hinten: Klaus Lehmann, rechts: Mike Spörl, vorn: Chubby Herrmann
Das 1965 auf
Eisenbahnschienen aufgenommene Bandfoto erscheint im Nachhinein wie
ein Vorgriff auf die Zukunft, denn 1966 entschlossen sich die Vip's,
nachdem sie schon mehrfach durch Westdeutschland getourt waren, ihr
"Glück" im Ausland zu machen.
Ihr Ziel
hieß Schweden:
Schwedische Impressionen
Schnappschuss vom
Auftritt bei einer Schulfete 1966 in Umeå
Tourneefahrzeug Nr. 1 Dem SfB abgekauft
Chubby gibt
Autogramme
Tourneefahrzeug Nr. 2
Der Saal kocht: Die Vip's spielen
La Bostella als Cover von Yvan Honoré
Bostel's Originalversion
Aus dieser Zeit sind zwei Tonaufnahmen erhalten:
Um die Songs zu hören, muss eventuell der
Adobe Flash Player installiert werden.
"The Best of" aus ihrem damaligen Repertoire zeigt
folgende Fotomontage:
Die
Vip's waren deshalb auf der "Höhe der Zeit", dh. sie spielten
die jeweiligen Top-Hits der internationalen Hitparaden, weil
Chubby sich folgender Methode bediente:
Seine ständigen Begleiter auf den
Tourneen waren ein Telefunkenradio und ein UHER-Tonbandgerät. Beides
miteinander durch ein dreipoliges Diodenkabel verbunden, wurden die Top-Hits von
BBC, Radio London und Radio Caroline - alle drei in Schweden gut zu
empfangen - aufgenommen und sofort einstudiert.
Mike Spörl mit dem Band-Roadie
Wolfgang Klaus "Albara" (rechts)
Zwischen 1966 und 1967 waren die Vip's monatelang in
Schweden und wenn sie mal in Berlin waren, dann waren sie auch dort
sehr
gefragt:
Endgültig zurück aus Schweden veränderten die Vip's, die
ab 1. Oktober 1968 nur
noch zu Dritt auftraten, ihren musikalischen Schwerpunkt. Sie spielten Stücke, die
das Publikum damals als
"Underground" bezeichnete, wie z.B. Stücke von: Black Sabbath - Uriah Heep - Jimi Hendrix - Fleetwood
Mac - John Mayall - Gary Moore - Jeff Beck - Steppenwolf - Blood Sweat &
Tears - Erik Clapton - Johnny Winter - The Doors - Nazareh - Santana.
Entsprechend war das Outfit der Vip's.
von links nach rechts: Mike, Chubby & Walter
Im Berliner Jugendclub mit seinen "Jugendtanzbars"
Dachluke, Pop Inn, Swing Point und Sloopy wurden die Vips's 1969
so etwas wie eine Stammband.
4. Kapitel:
Rock'n'Roll will never die!
Nachdem die Vip's 1970 erneut durch Schweden getourt
waren, zerfiel die Band irgendwann im Laufe der frühen 1970er Jahre, weil
Chubby keine Lust mehr hatte, dauernd durch die Welt zu ziehen.
Doch ohne Gigs, das ging für Chubby gar
nicht. 1974 wurde
JUKEBOX
gegründet, die in
unterschiedlichen Formationen bis etwa 1986 auftrat. Die hier abgebildete
Besetzung produzierte einige Single-Platten.
von links nach rechts: Otto Hamborg (keyb), Danny Wall (lg) Ralf Nowy (sax)
Peter von
Schmiedeberg (g, voc), Lothar Jenner (drums, voc), Chubby Herrmann
(bass, voc)
JUKEBOX wurde in 1970er und 1980er Jahren zu einer
bekanntesten Rock'n'Roll Bands in Berlin. Die Band trat bis Mitte der
1990erJahre in den dafür
angesagten Locations wie etwas Big Eden, Loretta im Garten, Joe am
Wedding, Treibhaus und Museumskneipe regelmäßig auf. Special Gigs
wie z.B. bei der Internationalen Funkausstellung am Funkturm oder
ein TV-Auftritt bei "Showplatz Berlin" gehörten ebenfalls dazu.
Cover & Musikauswahl: Chubby
Jukebox zum Anhören Um den Song zu hören, muss eventuell der
Adobe Flash Player installiert werden.
Rock'n'Roll Friends
Text: Garry Gordon
Musik: Ralf Nowy
Schnappschüsse
Big Eden
Lichtwerbung am Kudamm
Loretta im Garten
ZDF-Sendung: Showplatz Berlin
Museumskneipe
Joe am Wedding - Tochter
Silvia ist mit auf der Bühne
Bei JUKEBOX spielten außerdem: Mike Wöhrle,
Peter Kahl, Stan Allan, Bernd Seibt
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Chubby Herrmann spielte auch noch in
weiteren Bands - u.a.: Big Four (1978-1980), Stan Allan Band
(1981/82), The Beatband (1982/83 und 1985), Little Rock
(1992),
Flying Bull Frogs (2004)
The Big Four
von links nach rechts: Chubby Herrmann(
bass, vocal), Peter Berndt (g, vocal), Frank Kaetzke (drums, 1960er
Jahre: Odd Persons), Danny Wall (lg)
Bei Big Four spielten auch: Werner Krabbe (g,voc) und Tommy Schütze (drums)
Nach Jahrzehnten tauchten drei Bootlegs von
The Beat Band wieder auf:
Um die Songs zu hören, muss eventuell der
Adobe Flash Player installiert werden.
Als das Berliner
Rock-und Poparchiv 2010 im Zusammenhang mit einer Ausstellung
zur Geschichte der Beatmusik in Berlin der 1960er Jahre im später
abgebrannten "Kreuzberger Festsaal" ein Konzert der in den 1960ern
bekanntesten Berliner Rockmusiker organisierte, gehörte natürlich auch Chubby
Herrmann dazu.
Chubby (Dritter von links) mit Edgar and The Breathless
am 10.9.2010 im Kreuzberger Festsaal
Seit 2014 gibt es wieder JUKEBOXmit Auftritten
u.a. in
der Berliner
"Eierschale".