Archiv
Rock und Revolte
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In den 50er Jahren wurde am Jungfernheideweg 76-79 das die Gebäude des heutigen Carl-Friedrich-von Siemens-Gymnasiums, damals Oberschule wissenschaftlicher Zweig (WZ) und Oberschule technischer Zweig (TZ), sowie eine Kita, ein Hausmeistergebäude und das Jugendfreizeitheim (JFH) errichtet. Das JFH hatte damals die gleichen Öffnungstage wie heute (Montag bis Freitag). Das lag daran, dass die gegenüberliegenden Schulen im Schulversuch als Ganztagsschule mit 5-Tage-Woche organisiert waren. Eine absolute Ausnahme im damaligen Westberlin. Das JFH war in den 60er Jahren der exklusive Treff- und Aufenthaltsort der Schuljugend aus Siemensstadt. Als nun Anfang der 60er Jahre durch Skiffle Rock- und Beatmusik langsam ihre Verbreitung fanden, bot sich das JFH als Übungs- und Auftrittsort für Jugendliche an, die sich zu einer Band formieren wollten. Das Chip77 setzt offensichtlich diese gute Tradition heute fort.
In diesem Raum probten bereits ab 1963 diverse Bands. So auch die die Bumble Bees (heute: The Teach Toys), die als Skiffle Group begonnen hatten. Alle Bandmitglieder gingen damals auf das Carl-Friedrich-von Siemens-Gymnasium. Die Bumble Bees waren 1964/65 so etwas wie die Hausband, die fast jeden Freitagabend zwischen 18.00 Uhr und 21.30 Uhr zum Tanz spielte. Veranstaltungsraum für "Beatabende" war damals dieser:
1966 hatte der Herausgeber des Rockarchivs auch die Möglichkeit mit "seiner" Band, die sich "The Spirit Four" nannte, dort aufzutreten:
Die Collage an der Rückwand zeigt mit zwei Scherenschnitten, den Schüler des Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasiums, Ulrich Wegener, der an den "Beatabenden" als Diskjockey fungierte. "The Spirit Four" bestanden 1966 nur ein knappes halbes Jahr. Sie versuchten sich als Beatles-Coverband und liefen bald wieder auseinander, denn Hellmut, Christian und Peter waren in der 13. Klasse und mussten ihr Abi bestehen, während sich Karl-Heinz in die beginnende Studentenbewegung einklinkte. Mitte der 70er Jahre versuchten die vier noch einmal musikalisch zusammenzukommen, doch dann verliefen sich Spuren. Heute macht Karl-Heinz noch ab und an hobbymäßig Musik. Quelle der Fotos: Chip77 und K.H. Schuberts Privatsammlung |